3-D-Filme für die Propaganda
Ein Filmemacher aus Australien hat zwei
dreißigminütige Filme aus der Zeit des Dritten Reichs entdeckt. Das
besondere an den beiden Propagandafilmen ist jedoch nicht ihr Inhalt,
sondern die Tatsache, dass die filmischen Machwerke in einer frühen Form
der 3-D-Filmtechnik gedreht wurden. Alle zwanzig bis dreißig Jahre kommen sie wieder in die Kinos,
die 3-D-Filme. So war es in den Fünfzigern, in den Achtzigern und nun
auch Anfang des Jahrtausends. Glaubte man bisher, dass die Nutzung und
Entwicklung dieser Technik in der Hauptsache von den Amerikanern
betrieben wurde, muss diese Einschätzung nun wohl revidiert werden. Philippe
Mora, ein australischer Filmemacher, entdeckte nämlich zwei in 3-D
aufgenommene Filme, die vermutlich von Propagandisten für die
Nationalsozialisten gedreht wurden. Entdeckt hatte Mora die Filme
während er für eine neue Dokumentation recherchierte, die sich mit der
Art und Weise beschäftigt, wie die Nationalsozialisten Filme nutzten, um
die öffentliche Meinung zu manipulieren. Der Inhalt der Filme ist eher
weniger von Bedeutung. So werden in einen Bratwürste gezeigt, wie sie
auf dem Grill brutzeln. Überrascht war der Australier aber vor allem von
der Qualität.
"Die Qualität der Filme ist fantastisch", so Mora.
"Die
Nazis waren besessen davon, alles aufzunehmen und jedes einzelne Bild
wurde kontrolliert - es war alles Teil davon, wie sie die Kontrolle über
das Land und seine Leute erlangten". Auch schien man im
nationalsozialistischen Deutschland technisch weiter zu sein als zur
gleichen Zeit in den Vereinigten Staaten, zumindest glaubt Mora, dass
die Filme belegen, dass man Jahrzehnte voraus war.
"Sie wurden von
einem unabhängigen Studio für Goebbels Propagandaministerium gemacht und
'Raumfilme' genannt[...], weswegen vielleicht bisher niemand
realisierte, dass sie 3-D waren", so Mora. Der Australier, der
vermutet, dass es noch weitere 3-D-Filme aus der Zeit des Dritten Reichs
gibt, gilt als ein Art Experte für die Filmwerke der
Nationalsozialisten. So war er es, der als erster in Farbe aufgenommene
Privatfilme von Eva Braun und Adolf Hitler in seinem Film "Swastika"
zeigte.
Bild-Quellen:
Kevitivity
under: CC-BY
Text-Quellen:
guardian.co.uk