Viele Größen der Spielebranche orientieren sich verstärkt in Richtung Soziale Netzwerke und Mobilität, doch Activision Blizzard's Chef Bobby Kotick baut weiterhin auf seine etablierten Franchises. Während die Konkurrenz neue Märkte erschließt, glaubt der größte Konzern der Branche noch immer an den Erfolg von traditionellen Spielen. Durch eine Erweiterung des Portfolios soll ein immer breiteres Publikum erreicht werden; zur Not auch mit gleich drei Releases von Call of Duty gleichzeitig.
Bereits im November hatte Activisions Finanzchef Thomas Tippl während einer Investoren-Konferenz zugegeben, dass der Konzern in den ersten neun Monaten eines jeden Jahres Schwächen aufweist. Genau jene Monate, in denen kein Call of Duty Release die Umsätze hochtreibt. Während man sich in den problematischen Sparten des Konzerns durch Überarbeitung der Entwicklungsziele eine Verbesserung erhofft, baut man bei den Zugpferden World of Warcraft und Call of Duty weiterhin auf die bereits stark ausgebauten Kapazitäten.
Zitat:
"Wir haben wesentlich mehr Entwicklungsressourcen als je zuvor, die sich Call of Duty widmen. Niemand sollte allzusehr überrascht sein, im nächsten Jahr zwei oder sogar drei CoD-Spiele zu sehen. Eventuell eines von Infinity Ward, eines von Sledgehammer und ein Online-Spiel für den chinesischen Markt."
Auch Konzern-Chef Bobby Kotick bestätigte jüngst die Fokussierung auf den dedizierten Spielemarkt und eine Erweiterung des vorhandenen Portfolios. Während der „Reuters Global Media Summit“ vergangenen Dienstag sprach er von einer Ausweitung der vorhandenen Kundenbasis; World of Warcraft und Call of Duty könnten noch wesentlich mehr Spieler erreichen.
Kotick sieht in Spielen, die z.B. als Apps für Smartphones und über Facebook angeboten werden ein nur geringes Gewinnpotential. Obwohl kostenlose Social Games eine große Zahl an Spielern anlocken würden, sei es sehr schwierig hieraus einen Ertrag zu erzielen.
Zitat:
"Die meisten Wachstums-Möglichkeiten haben wir innerhalb der Communities der von uns kontrollierten Franchises.“
„Wir sehen den App-Store nicht als die große Chance für dedizierte Spiele. […] Im Augenblick sehen wir keinerlei Gelegenheit für uns an diesem Markt teilzunehmen.“
Konträr hierzu hatte EA's Chef John Riccitiello noch am Montag - ebenfalls im Rahmen dieser Konferenz - verkündet, dass sein Unternehmen massiv in mobile und Internet-basierte Spiele investieren wird.
Drei Call of Duty Spiele in nur einem Jahr? Das könnte auch nach hinten losgehen. Schon mit Guitar Hero hatte Activision Blizzard erlebt was passieren kann, wenn man eine einstige Erfolgsserie mit zu häufigen Releases über die Uhr dreht. Doch angesichts der Pläne von Sledgehammer Games, eine Art Adventure Shooter auf den Markt zu bringen und der Ankündigung eines Online-CoDs für China (etwa ein MMORPG?) können wir wohl darauf vertrauen, von Infinity Ward oder wem auch immer einen Shooter ganz in der Tradition der Call of Duty Serie serviert zu bekommen. Immerhin, durch diese „Erweiterung des Portfolios“ dürfte das Diskussions-Futter für unsere CoD-Community so schnell nicht ausgehen.